Die Staatsanwaltschaft ist sich sicher: Pfarrer André V. aus der Kirchengemeinde St. Kilian in Kalbach kontaktierte über Monate gezielt Kinder und Jugendliche im Internet – mit der Aufforderung, sich vor der Webcam auszuziehen und sexuelle Handlungen an sich selbst vorzunehmen. Besonders widerlich: Von den Webcam-Übertragungen soll der 43-Jährige heimlich Aufnahmen gemacht und sie auf seinem Laptop gespeichert haben. Außerdem soll der Geistliche seinen minderjährigen Opfern kinderpornografische Videos vorgespielt haben – das jüngste dort gequälte Opfer war gerade einmal vier Jahre alt. 2018 wurde der damals 36-Jährige Pfarrer in Kalbach, er versprach: „Ich bringe Licht!“.
Sprichwörtlich Licht kam in die Ermittlungen gegen den Missbrauchs-Pfarrer erst nach einem Hinweis der US-amerikanischen Organisation „National Center for Missing & Exploited Children“. Bei einer Wohnungsdurchsuchung beschlagnahmten Beamte hunderte kinder- und jugendpornografische Bild- sowie Videodateien. André V. ist inzwischen suspendiert. Jetzt am Montag ist das Urteil vor dem Landgericht in Fulda gefallen: Der 43-Jährige muss für vier Jahre ins Gefängnis. Schon Anfang des Jahres hatte ich mich mit meinen Fragen ans Bistum Fulda gewandt und nur einen schmalen Zwischenbericht erhalten.
Mit der Verurteilung des ehemaligen Pfarrers aus Kalbach zeigt sich erneut das Versagen kirchlicher Kontrollmechanismen. Papier statt Prävention scheint die Devise des Bistums zu sein. Der Fall entlarvt die völlig unzureichende Arbeitsweise: Während eine Aufarbeitungskommission Zwischenberichte über historische Fälle verfasst, werden weiterhin Kinder Opfer von Missbrauch durch Geistliche. Besonders alarmierend ist, dass parallel zur Kommissionsarbeit ein aktiver Pfarrer unbemerkt straffällig werden konnte. Das ist erschreckend und unerträglich angesichts des Leids, das für viele Opfer daraus erwächst.
In einem aktuellen Schreiben an das Bistum verlange ich konkrete Auskunft darüber, wie solche Vorfälle künftig verhindert werden können. Die Menschen in unserer Region haben ein Recht darauf zu erfahren, wie ihre Kinder künftig geschützt werden sollen. Wir brauchen echte Prävention statt weiterer Papierstapel!
Herzlichst,
Ihr Pierre Lamely
Ihr Direktkandidat für die Bundestagswahl 2025
Stellv. Landesvorsitzender
Kreisvorsitzender der AfD Fulda
Fraktionsvorsitzender SVV und KTF Fulda