Liebe Bürger,
erinnern Sie sich noch an Margarete Ziegler-Raschdorf? Richtig, das ist die frühere Fuldaer Stadtabgeordnete (1993 bis 2021) die sich, wohl in Anlehnung an andere berühmte und wichtige CDU-Damen, gerne abkürzen lässt. MZR heißt es dann keck.
Eben jene MZR hat die Fuldaer Stadtverordnetenversammlung mit dem Ende der Wahlperiode 2016-2021 verlassen. Eben jene MZR soll für ihre ehrenamtliche Tätigkeit nun geehrt und ausgezeichnet werden. Und lassen Sie mich eines klarstellen: 28 Jahre Ehrenamt sind absolut auszeichnungswürdig.
Doch etwas sollten wir alle nicht aus den Augen verlieren und das ist gerade vor dem Hintergrund der zahlreichen Maskenskandale in der CDU besonders bemerkenswert:
MZR beendet zwar ihre ehrenamtliche Tätigkeit, sie wendet sich aber mitnichten ihrem Privatleben zu, sondern einer weitaus lukrativeren Beschäftigung. Will sie sich doch zukünftig ganz auf ihr Amt der Landesbeauftragten für Heimatvertriebene und Spätaussiedler konzentrieren. Dieses übte sie seit 2009 ehrenamtlich, mit 1000 Euro Aufwandsentschädigung monatlich, aus.
Innenminister Beuth hatte Anfang des Jahres aus eben diesem Ehrenamt eine feste Anstellung gemacht; mit 5 Assistenten und einer satten Gehaltserhöhung von 660%, genauer: 6600 Euro mehr pro Monat! [1]
Reden wir Klartext:
MZR gibt die Fuldaer Stadtverordnetenversammlung auf, bei der nur eine Unkostenpauschale zu holen ist, wohl um sich – ganz konsequent – auf die Entwicklung des eigenen Kontostandes zu konzentrieren. Anstatt sich lösungsorientiert um die Probleme der Bürger vor Ort zu kümmern, von denen es beileibe genug gibt, kümmert sie sich lieber – sagen wir „geldorientiert“ – um ihren eigenen Kontostand.
Fulda macht aus dieser Dame nun eine Ehrenbürgerin, eine sogenannte „Stadtälteste“.
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht und vielleicht ist diese Ansicht auch inzwischen überholt, aber mir wurde noch beigebracht, dass man als älterer Mensch ein Vorbild zu sein hat. Und in meinen Augen zielt die Bezeichnung „Stadtältester“ genau darauf ab: Jemand, der als Vorbild dient, der aufgrund seiner Erfahrungen um Rat gefragt und bei Unstimmigkeiten um Schlichtung gebeten werden darf.
Aber was für Ratschläge wird eine solche „Stadtälteste“ geben?
Folge dem Geld?
Arbeite dich nicht ehrenamtlich kaputt, wenn du woanders für weniger Arbeit sehr viel mehr Geld abgreifen kannst?
Sind das unsere Ansprüche?
Als Kreisgeschäftsführer der AfD Fulda, als Bundestagskandidat, Fraktionsvorsitzender und als Mitarbeiter des Europäischen Parlamentes sage ich ganz klar: NEIN!
Dies sind nichts anderes als Ehrenbekundungen einer (und die Maskenskandale belegen dies) mehr und mehr korrupt erscheinenden und nicht mehr ernstzunehmenden CDU.
Ihr Pierre Lamely
Fraktionsvorsitzender