Spaziergänger verstehen, nicht kriminalisieren!

Spaziergänger verstehen, nicht kriminalisieren!

Liebe Bürger,

wir haben auch diese Woche wieder einen Montag mit vielen Spaziergängern erlebt, wahrscheinlich wieder zwischen 2.000 – 3.000 Personen allein in Fulda und mehreren Hunderttausenden deutschlandweit. Allerdings wird die Stimmung an diesem Montag von Anfang an als deutlich anders beschrieben. Denn die Spaziergänger scheinen der Administration zunehmend ein Dorn im Auge zu sein.

Also werden mögliche Routen als „Maskenzonen“ per Allgemeinverfügung deklariert und die Spaziergänge kurzerhand als „Versammlungen“ uminterpretiert – was folgt ist ein typisches Anlaufen einer verwaltungstechnischen Maßnahmenkette:
Keine Anmeldung, kein Versammlungsleiter, keine Chance für friedliche Spaziergänger im besten Deutschland, das wir je hatten!

Und man bekommt sehr schonungslos vorgeführt, wie hart und durchsetzungsstark dieser Staat sein kann – wenn er will: Wer eine Polizeilinie als solche nicht direkt erkennt und weiter seiner Wege gehen will, der erhält keine einfache Ansprache, kein freundliches Gesicht, auf das unsere Ex-Kanzlerin an den Grenzen so sehr Wert legte, sondern wird zusammengeschrien und mit Pfefferspray und Schlagstöcken niedergestreckt [1].

Ich frage mich bei solchen Bildern sehr oft, ob man ebenso selbstbewusst gegen multikriminelle Schwerverbrecher vorgeht.

Auch die örtliche Politprominenz meldet sich direkt zu Wort. Der Bundestagsabgeordnete Michael Brand (CDU) spricht in Zusammenhang mit vergangenem Montag davon, dass „Extremisten, Querdenker und Provokateure“ die Spaziergänge organisieren und daran teilnehmen [2].

Brand und andere Kollegen der Administration verstehen scheinbar gar nicht, die Spaziergänger richtig einzuordnen. Sie pauschalisieren und werfen alle in einen Topf und tun damit vielen Bürgern einfach Unrecht.

Sie verstehen nicht, was die Leute auf die Straße treibt. Sie sollten sich aber um Verständnis bemühen, denn ihnen rinnt dort die wichtigste Währung im politischen Geschehen durch die Finger: Vertrauen.

Es ist das fehlende Vertrauen in die Administration, die unsere Gesellschaft spaltet und die Herausforderungen wie z.B. Corona nicht bewältigt, sondern nur verwaltet. Dieses fehlende Vertrauen treibt die Bürger auf die Straße.

Ich halte es daher für einen großen Fehler den Bürgern über bürokratische Hürden Steine in den Weg zu legen, damit sie ihren Wunsch nach mehr Vertrauen nicht signalisieren können.

Dabei sage ich ganz klar, dass niemand den Staat, der hier durch die Polizisten symbolisiert sind, angreifen darf. Provozieren sie nicht, beschimpfen sie die Polizisten nicht! Sie müssen – unterbezahlt und durch viele Überstunden strapaziert – ihren Kopf für die Entscheidungen hinhalten, die die Administration in warmen Ledersesseln trifft. Und die Polizisten haben ebenfalls ein Recht darauf unversehrt nach einem Einsatz zu ihren Familien zurückzukehren.

Bleiben Sie daher friedlich und kooperieren sie mit der Polizei, wenn sie angesprochen werden. Lassen sie Spinner und Schreihälse links liegen und bleiben sie bei der Erfolgsformel von 1989:
Friedlich bleiben + nicht provozieren = Sieg der Demokratie

An die Administration kann ich ebenfalls nur appellieren: Reden Sie mit den Leuten! Es sollte doch ein Leichtes für Sie sein verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen, wenn Ihre Maßnahmen und Entscheidungen die Besten sind, die man treffen kann.

Ihr Pierre Lamely
Kreisvorsitzender

[1] https://twitter.com/Pierre_Lamely/status/1478714807226408971
[2] https://www.fuldainfo.de/spaziergaenge-michael-brand-verurteilt-aggression-und-angriffe-auf-polizei/

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