Von den übrigen Fraktionen abgelehnt: AfD-Antrag im Kreistag für Beschwerdestelle zur Erfassung von Wartezeiten und Problemen bei der Vergabe von Arztterminen

Von den übrigen Fraktionen abgelehnt: AfD-Antrag im Kreistag für Beschwerdestelle zur Erfassung von Wartezeiten und Problemen bei der Vergabe von Arztterminen

Deutschland hat nach den USA das teuerste Gesundheitssystem der Welt. Dennoch müssen die Bürger viel Geduld bei der Vergabe von Arztterminen, besonders bei Fachärzten, aufbringen. Mitunter bedeutet das Monate des Wartens, was verständlicherweise für eine Menge Frust bei den Betroffenen sorgt. Gerade wenn ein vorliegender Befund abgeklärt werden muss, kann die Zeit bis zum Termin psychisch wie physisch besonders belastend sein. Als gesetzlich krankenversicherter Patient hat man einen Anspruch auf die Vermittlung von Terminen zu Fachärzten in dringenden Fällen innerhalb von vier Wochen. Doch selbst das klappt vielfach nicht.

Aus diesem Grund forderte die AfD-Kreistagsfraktion eine Beschwerdestelle für Arzttermine zu schaffen. Diese könnte zum Beispiel im Gesundheitsamt für die Bürger direkt zugänglich sein und würde eine Anlaufstelle bieten, um entsprechende Probleme aus ihrer Perspektive zu erfassen. Bislang dient lediglich die Bedarfsermittlung der kassenärztlichen Vereinigung als Indikator für die Auslastung der hiesigen Ärzte. Hier wäre eine Ergänzung sinnvoll. Unseren Antrag legten wir dem Fuldaer Kreistag vor, doch diesen lehnte man dort prompt ab. Die Begründung ist abenteuerlich: Man könne als Kreis bei Beschweren nicht helfen und sehe daher keinen Sinn darin. Hände in den Schoß und gut?

Unser Beispiel einer Fuldaer Ärztin, die von einem Tag auf den anderen ihre Praxis schloss und deren Patienten – immerhin eine vierstellige Anzahl! – plötzlich ohne medizinische Versorgung da standen, weil sie nirgendwo sonst einen Termin bekommen hatten, kannte auch der Gesundheitsdezernent. Nach seinen Informationen hätte inzwischen jeder einen neuen Mediziner gefunden. Ob dies tatsächlich so ist, können wir an dieser Stelle nicht überprüfen.

Hinter der Idee einer Beschwerdestelle stehen wir daher nach wie vor. Sie könnte als Vergleichsmaßstab dienen, um zu ermitteln, wie nah die Einschätzung zur Ärzteversorgung der kassenärztlichen Vereinigung an den realen Problemen der Bürger im Landkreis liegt und wo Defizite bestehen.

Eine gute, kommunale Gesundheitsversorgung sollte für alle Bürger in Fulda selbstverständlich sein. Hierzu gehört in jedem Fall, dass genügend Fachärzte vorhanden sind, die mit einem entsprechenden Terminangebot Patienten möglichst zeitnah empfangen.

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